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Ein Spitzenexemplar der ersten deutschen Ausgabe dieses berühmtesten und schönsten Kräuterbuchs der Renaissance. Im prächtigen ersten Einband und von absolut hervorragender Gesamterhaltung.– Leonhart Fuchs, Medizinprofessor in Tübingen, hat sich mit diesem Werk neben Brunfels und Bock in die Reihe der „Väter der Botanik“ gestellt. Vor allem die Qualität der botanischen Abbildung ist die Ursache für den Ruhm des Buches. Nissen schreibt: „Fuchs hat offenbar (im Gegensatz zu Bock u.a.) auch auf die Illustration einen bestimmenden Einfluß ausgeübt. Bereits die Auswahl, die nur unversehrte und ausgewachsene Exemplare zur Darstellung hat kommen lassen, läßt darauf schließen. Unmittelbarer spürt man seine Hand in gewissen Einzelheiten, so wenn etwa der besseren Kenntlichkeit zuliebe bald hier ein Blatt, eine Blüte dort anders gestellt ist als an der lebenden Pflanze…Das wiegt jedoch gering gegenüber der Tatsache, daß es seinem unaufhörlichen Einwirken zu danken ist, wenn die Abbildungen neben ihrer künstlerischen Vollkommenheit auch eine botanische Genauigkeit und Brauchbarkeit aufweisen, die niemals wieder übertroffen worden ist. Da das Werk auch in typographischer und drucktechnischer Hinsicht ungemein sorgfältig geplant und geschmackvoll angeordnet ist…so ist sein Ruhm, den es allezeit, auch in nichtbotanischen Kreisen, genossen hat, wohl berechtigt…Überhaupt ist die Ausstattung über alles Lob erhaben.“– „The most famous herbal of the 16th century. Besides its accurate and detailed account of medical plants it contains over 500 fine woodcuts, some of which are of interest as being the first European figures of certain American plants“ (Garrison-M.).– Diese deutsche Ausgabe erschien ein Jahr nach der Erstausgabe in lateinischer Sprache. Grund für die Übersetzung war wohl die Überlegung Isengrin’s, das Werk nicht nur dem kleinen Kreis der Gelehrten zugänglich machen zu wollen. Die Bearbeitung verfügt erstmals über ein Register der Krankheiten, einige textliche Erweiterungen und fünf neue Holzschnitte: Hunerbis, spitziger Wegerich, klein Schlangenkraut, das mittel Knabenkrautweible und Kuchenschell.– Ein Exemplar ohne jegliche größere Erhaltungsdefekte oder Gebrauchsspuren, die bei Kräuterbüchern dieser Zeit üblich sind. Sehr frisch und sauber erhaltenes Papier, dazu von maximaler Breitrandigkeit, 38 x 24,2 cm. Die Breitrandigkeit ist vor allem bei dem vorliegenden Werk wegen der ausladenden Wurzeln und Pflanzenteile ein wesentliches Qualitätsmerkmal. Im vorliegenden Exemplar blieb das Blatt Bb2 kurioserweise verso unbedruckt. Hier steht normalerwesie die Abbildung des kleinen Nagelkrauts, im Text als „Mausöhrlin“ bezeichnet. Vereinzelt im äussersten Rand mit Feuchtigkeitsspur und minimalen Flecken, einige wenige Blätter mit kleinen Flecken oder Druckstellen im Papier durch ehemalige Pressungen von Pflanzen, so wie beispielsweise auf Blatt C2, das letzte Blatt verso mit Bräunung, Innenspiegel mit Exlibris, Titel mit hs. Besitzvermerk. Der Einband wurde an den Gelenken und dem Rücken fachgerecht und kaum sichtbar restauriert. Die schöne Rolle mit biblischen Motiven bei Haebler nicht verzeichnet. Sie zeigt Kreuzigung, eherne Schlange, Sündenfall und Auferstehung und ist mit einem Monogramm versehen: „I.– H.“. Ein zweite, kleinere Rolle mit Köpfen.– Nissen BBI 659 und SS. 44 ff. Stafleu-C. 1910. Pritzel 3139 . Heilmann S. 29 f und 162 f. „Man kann dieses Werk bedenkenlos als das großartigste Kräuterbuch bezeichnen. Heute noch benützt man in wissenschaftlichen Werken seine Abbildungen, da es bis heute nichts Schöneres und Wertvolleres gibt“. Adams F 1107.– Vgl. PMM 69. Dibner, Heralds of science, 19. Horblit 33b. Sparrow, Milestones of science, 72. Garrison-M. 1808.

• Bestellnummer: 1900AB
• Kategorie: Highlights, Archiv
• Schlagwörter: Botanik · Heilpflanzen · Kräuterbücher · Renaissance