Schwerpunkte meines bibliophil ausgerichteten Angebots sind Pré-Cinema und optisches Spielzeug in Verbindung mit Druckgraphiken oder Zeichnungen.

1953 gründete mein Vater, Fritz Neidhardt (1925–2007) unser Antiquariat.


Antiquariat F. Neidhardt
» seit 1953 «

Seltene und illustrierte Bücher
des 15. bis 20. Jahrhunderts.
Schöne und ungewöhnliche
Objekte des Antiquariats.

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Detailansicht


Trew, Plantae selectae

Trew, C.J., Plantae selectae quarum imagines ad exemplaria naturalia Londini in hortis curiosorum nutrita manu artificiosa doctaque pinxit Georgius Dionysius Ehret.
Trew, C.J., Plantae selectae quarum imagines ad exemplaria naturalia Londini in hortis curiosorum nutrita manu artificiosa doctaque pinxit Georgius Dionysius Ehret.

Trew, C.J.,

Plantae selectae quarum imagines ad exemplaria naturalia Londini in hortis curiosorum nutrita manu artificiosa doctaque pinxit Georgius Dionysius Ehret.

verkauft


(Augsburg und Nürnberg), J.J. & J.E. Haid, 1750-92.
12 Teile in 1 Bd. Imp.-Folio. 3 Bl., 70 S. Mit gestoch. und koloriertem Haupttitel, 5 gestoch. und kolorierten Zwischentiteln, 3 Schabkunstporträts und 120 kolorierten Kupfertafeln nach G.D. Ehret. Lederband auf 6 echten Bünden mit goldgepr. Rückenschild und Rückenvergoldung im Stil der Zeit und Marmorpapiervorsätzen.

Erste Ausgabe eines der schönsten deutschen Blumenbücher, komplett mit den 2 Supplementen von grösster Seltenheit.– ZUM WERK: Die Möglichkeit des Zustandekommens eines solch aussergewöhnlichen Werkes muss als Verflechtung günstiger Umstände gesehen werden. So ist auch der Verdienst der Veröffentlichung nicht allein Trew oder Ehret zuzuschreiben. Jeder der Mitarbeiter, ob nun Trew, der sich um die naturwissenschaftliche Illustration in Nürnberg besonders verdient gemacht hat, Ehret oder Haid, alle hatten ihr Können schon für andere Werke unter Beweis gestellt und die nötige Erfahrung gesammelt.– Christoph Jakob Trew, ursprünglich finanziell weniger bemittelt, hatte sich durch Fleiß und die Möglichkeit als Begleiter vornehmer Gönner Auslandsreisen unternehmen zu können, eine gut florierende Arztpraxis in Nürnberg aufgebaut. Deren Einkünfte erlaubten ihm, sich zum nachhaltigsten Förderer der damaligen naturwissenschaftlichen Buchillustration aufzuschwingen. Trew sammelte im Laufe von Jahren eine 34.000 Bände umfassende Bibliothek zusammen, die er durchaus uneigennützig jungen Illustratoren und ehemaligen Briefmalern als Fortbildungsmöglichkeit zur Verfügung stellte. Er bewahrte unter anderen Kostbarkeiten den Nachlaß von Conrad Gessner, die Originale des „Hortus Eystettensis“ und zahlreiche andere Originalzeichnungen. Den Zugang zur Buchillustration fand er als Arzt naturgemäss über die anatomische Abbildung. Sein Interesse verlagerte sich aber im Laufe der Zeit immer mehr zur botanischen und ornithologischen Illustration. Neben der Herausgabe einiger wichtiger medizinischer Zeitschriften und Bücher, machte sich Trew durch die Zusammenarbeit mit Eisenberger am vermehrten Blackwell’schen Kräuterbuch und die Herausgabe des „Hortus Nitidissimus“ zusammen mit J.M. Seligmann einen Namen. „Trews eigentliches Ruhmesblatt aber sind seine Beziehungen zu G.D. Ehret, den er, wenn auch nicht gerade entdeckt, doch entscheidend gefördert hat“ (Nissen BBI S. 174).– G.D. Ehret, in Heidelberg geboren, lernte Gärtner und arbeitete u.a. bei Joachim Sievert, dem Gärtner des Markgrafen von Baden-Durlach. Dort lernte er auch den holländischen Blumenmaler August Wilhelm Sievert kennen, der ihm für seine, schon lange als „Hobby“ betriebene Blumenmalerei wichtige Anregungen gab. Über verschiedene Stationen landete er bei Johann Wilhelm Weinmann, für dessen „Phytanthoza Iconographia“ er etwa 500 Aquarelle ausführte, danach aber in Unfrieden von ihm schied. 1733 besuchte Ehret Trew in Nürnberg, eine Begegnung, die sich für beide als wertvoll erweisen sollte. Über Frankreich und Holland gelangte Ehret nach London, das ihm zur zweiten Heimat wurde. Dort entstanden auch die meisten Zeichnungen exotischer Pflanzen des vorliegenden Werkes. Während Ehret immer wieder Aquarelle an Trew schickte, konnte er auch zur Verbreitung dessen Werke in England beitragen, indem er sie an Freunde und Gönner vertrieb. Gleichzeitig besorgte er Trew die wichtigsten englischen Neuerscheinungen. Um 1750 besaß Trew an die 300 Aquarelle von Ehret und beschloss, seiner generellen Haltung folgend, sie der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Es gelang ihm, den Augsburger Stecher Johann Jakob Haid zu deren Herausgabe zu bewegen.– Haid, einer der besten Meister der damals in Deutschland führenden Stechergilde zu Augsburg, hatte ebenfalls an Weinmanns „Phytanthoza“ mitgewirkt. Nachdem er 1748 bei einem Besuch in Nürnberg die Ehret’schen Aquarelle zum ersten Male gesehen hatte, begann er mit Trew deren Veröffentlichung. Es entstand ab 1750 in langsamem Fortschreiten Blatt für Blatt, die in Decurien zusammengefasst und dann veröffentlicht wurden. Trew wählte mit Bedacht die schönsten und wissenschaftlich wichtigsten Blätter und Haid stach sie mit der gleichen Sorgfalt. Als Trew 1769 verstarb übernahm der Altdorfer Professor Benedikt Christian Vogel dessen Aufgabe mit der 73. Tafel und schloß das Werk zunächst mit der Tafel Nr. 100 im Jahre 1773 ab. Erst zwischen 1790 und 1792 vollendete er das Werk schliesslich mit den zwei Supplementlieferungen. Sie wurden mit Kupfern von Haids Sohn Johann Elias ausgestattet, die dieser ebenfalls nach den Zeichnungen von Ehret fertigte.– Während Trew beim „Hortus Nitidissimus“ den grössten Wert auf die dekorative Erscheinung der Pflanze legte, war ihm im vorliegenden Werk darüber hinaus auch der wissenschaftliche Aspekt wichtig. So sind bei vielen Tafeln die Details von Blüte oder Frucht mit abgebildet, nach deren Form und Erscheinung die Pflanzen durch Linné’s neues System klassifiziert wurden.– ZUR SELTENHEIT: Auf Auktionen im deutschsprachigen Raum sind seit 1950 lediglich zwei Exemplare gehandelt worden, zuletzt 1967 und 1969. Im anglo-amerikanischen Markt seit 1974 nur ein Exemplar nachweisbar: Sammlung De Belder, Sothebys 1987, Nr. 363. Dieses Exemplar mit vergleichsweise schwachen Abzügen und blasserem Kolorit.– ZUR VOLLSTÄNDIGKKEIT UND ERHALTUNG: Bei den meisten Exemplaren ohne Supplemente besteht der Titel aus einem an den Anfang gebundenen Zwischentitel. Es gibt Exemplare mit Zwischentiteln zu jeder Lieferung. Unser Exemplar verfügt über den Haupttitel, der erst mit den Supplementen erschien und fünf Zwischentitel. Einige wenige Exemplare verfügen über ein viertes Schabkunstporträt von Vogel. Das letzte Textblatt beschreibt die Tafel Nr. 121, die aber nie erschien. Die Tafeln Nr. 27 und Nr. 32 sind in der Bindung vertauscht. Insgesamt sehr gut und sauber erhaltes Exemplar. Vereinzelt minimal gebräunt oder fleckig, einige wenige Tafeln mit hs. Pflanzennamen im unteren Rand, 2 Tafeln mit kleinem Braunfleck im Rand.– LITERATUR: Sitwell-Blunt, Great Flower Books, S. 35: „Ehret’s greatest merit is that he succeeded, as few other botanical artitsts have succeeded, in being at once both: botanist and artist“.– Nissen BBI 1998 und S. 176 f.: „So sind denn diese ‚Plantae selectae‘ zum schönsten deutschen Pflanzenwerk geworden; ja auch unter den Werken des Auslandes gibt es wohl nur wenige, die mit ihm überhaupt in Wettbewerb treten können.“– Hunt 539: „The plates are important both for their classical beauty of line and colour, and for their taxonomic value… Ehret achieves realism, majesty, ineffable colour, all in one breathtaking look.“– Dunthorne 309. Stafleu-C. VI, 15.131.


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