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Eines der schönsten Holzschnittbücher des 16. Jahrhunderts. Das von Kaiser Maximilian I. in Auftrag gegebene Heldenepos erzählt in der Tradition des höfischen Versromans die Brautfahrt zu Maria von Burgund und die Lebensgeschichte des Kaisers. Seltene erste Ausgabe, zu Geschenkzwecken in ungefähr 300 Exemplaren auf Papier und 40 Exemplaren auf Pergament gedruckt, aber erst nach dem Tod des Kaisers 1526 auf Veranlassung von Erzherzog Ferdinand durch den Mitautor M. Treitzsauerwein verteilt.– Dank des göttlichen Schutzes und seiner ritterlichen Tugend besteht der junge Theuerdanck alle Abenteuer und Gefahren bei der Jagd, im Krieg und im Turnier. Der Kaiser erkannte früh die Möglichkeiten der Vervielfältigung durch die Druckkunst und setzte diese zur Mehrung des Ruhmes der Dynastie und seiner Person ein. Nach genauen Vorgaben, teills nach Diktaten, verfassten der Silberkämmerer Sigismund von Dietrichstein und der Geheimsekretär Marx Treitzsauerwein den Text, der seine endgültige Form durch Melchior Pfintzing, Probst von St. Sebald in Nürnberg, erhielt. Für die auf Zeichnungen Maximilians beruhenden Holzschnitte wurden die besten Künstler ihrer Zeit verpflichtet. Von den überaus schönen Holzschnitten entstanden 77 nach Zeichnungen von Leonhard Beck, 20 nach Hans Schäufelein, 13 nach Hans Burgkmair und die restlichen 8 nach weiteren Künstlern, u.a. Erhard Schön, Wolf Traut und Jörg Breu. Für den Satz des Textes wurde vom kaiserlichen Schreiber Vinzenz Rockner eine nur für dieses Werk vorgesehene Drucktype geschaffen, eine aus der Kanzleischrift entwickelte Vorform der Fraktur mit verzierenden Ober- und Unterschleifen. Um ein homogenes Schriftbild zu gewährleisten, wurden von einem Buchstaben bis zu 20 verschiedene Lettern angefertigt, ein ungeheurer Aufwand, der in seiner Wirkung bis heute unerreicht geblieben ist.– Der Theuerdanck stellt neben seiner Bedeutung als einzigartiges Dokument deutscher Buchdruck- und Illustrationskunst eine der wichtigsten Quellen für die Kenntnis ritterlicher Gebräuche sowie von Turnieren und Festlichkeiten im ausgehenden Mittelalter dar.– Hervorragend erhaltenes, breitrandiges Exemplar. Einband restauriert, gefärbt, Schließen erneuert.– Exlibris Christian Carl Ludwig de Savigny (1684 – 1740) und Hermann Marx (1870-1948 ?).– VD 16, M 1649. Fairfax-Murray 329. Adams P 962. Dodgson I, 419, II, 7, 5 und II, 58, 7. Muther 845. Slg. Otto Schäfer, Buchillustration, Nr. 70.

• Bestellnummer: 5471AB
• Kategorie: Highlights, Archiv